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Charlotte Mason

Charlotte Mason war eine außergewöhnliche Erziehungswissenschaftlerin und Pädagogin, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien lebte und wirkte. Obwohl sie selbst nie eigene Kinder hatte, gründete sie eine nationale Elternbewegung, die PNEU (Parents National Education Union), die sie zusammen mit Aretha Franklin leitete.

Ihre Bildungsphilosophie basiert auf der christlichen Idee, dass alle Kinder bereits ab ihrer Geburt Personen sind, die nach dem Abbild Gottes gemacht wurden und nicht erst zu Personen gemacht werden müssen.
Aus diesem Grund wehrte sie sich auch gegen die Annahme der damaligen Zeit, dass es SchülerInnen gibt, die sich nicht bilden könnten. Sie trat für eine umfassende und liberale Allgemeinbildung ein, in der Kunst und Musik nicht als nutzloser Zeitvertreib angesehen wurden, sondern gleichwertig neben den anderen Fächern standen und bis heute stehen. Sie plädierte darauf, dass alle Bildung Selbstbildung sei und dieses Selbst daher eine wichtige Rolle im Prozess des Lernens darstellt. Ihr war auch die Neuroplastizität des Gehirns bereits bewusst, obwohl dieses Thema erst 50 Jahre später erforscht werden sollte.


Auch die damals gängigen Schulbücher waren ihr ein Gräuel, da diese auf Fakten reduziert worden waren und darum jede Lebendigkeit, jeden Geschmack verloren hatten.

Eine weitere Seite Charlotte Masons, die ihr Potential als Revolutionärin sichtbar werden lässt und uns verstehen lassen kann warum ihre Philosophie nicht überall fußfassen konnte, ist, dass sie einerseits größten Wert darauf legte den christlichen Glauben mit modernen Wissenschaften zu verbinden und andererseits die Bildung von Mädchen förderte und forderte.

Eltern und Lehrpersonen haben die Aufgabe, jedes einzelne Kind in seiner Persönlichkeit vollwertig anzuerkennen und ihnen mit Respekt und Wertschätzung entgegenzutreten, damit sie sich voll entwickeln können – geistig und körperlich. Dazu brauchen sie, die Kinder, vor allem angemessene Herausforderungen, die sie zum Wachstum anregen und keine Übungen, die nur dazu dienen Kinder klein zu halten. Dass Bildung mit dem Zeitpunkt der Geburt einsetzt, war Charlotte Mason klar.  Der erste Lehrmeister bis zum Eintritt in das schulfähige Alter (und auch darüber hinaus) war für sie die Natur. Sie verstand bereits, dass vielfältige und selbstgesteuerte Bewegung in der Natur sehr viel mit dem späteren Lernvermögen zu tun hat.

Um den Eltern ein Handwerkszeug in die Hand zu geben, gab die PNEU monatliche Zeitschriften heraus, die von der pädagogischen Praxis erzählten, sich mit neuen Erziehungsmethoden und Theorien auseinandersetzten und auch Eltern die Möglichkeit boten von ihren Erfahrungen zu berichten.

Die Charlotte Mason Academy wird versuchen diesen hohen Ansprüchen im deutschsprachigen Raum gerecht zu werden und wünscht Euch allen viel Erfolg, Freude und Erfüllung beim Umsetzen und Leben dieser Philosophie.

Bettina Dekker, vierfache Mutter
Diplomierte Kindergartenpädagogin
LaLecheLiga Stillberaterin
abgeschlossenes Studium der Pädagogik Schwerpunkt Psychologie
abgeschlossenes Studium der Erziehungswissenschaften  
Schwerpunkt Lehr- und Lernwissenschaften